Wochenblatt Birseck / Dorneck, 31.10.2019, Tobias Gfeller

Gleich zwei Klassen des Lange Heid Schulhauses gewannen beim Gesangswettbewerb des «Circus-Musicals von Rolf Knie» und erhielten dafür hohen Besuch.

Darsteller in «Phantom of the Opera», «Jesus Christ Superstar», «Rocky Horror Show» und zuletzt als Liedermacher mit seinen «Schangsongs» schweizweit unterwegs – der Oberbaselbieter Florian Schneider ist in der deutschsprachigen Musikszene seit vier Jahrzehnten eine bekannte Grösse. Den Kindern der Klassen 5g und 5f des Lange Heid Schulhauses war wohl nicht ganz bewusst, wer da in der Aula am Freitagnachmittag vor ihnen stand. Beim Singen liessen sie sich vom prominenten Besuch gar nicht stören. Voller Energie und Freude sangen sie dem Hauptdarsteller des Knie-Musicals die Lieder «Zirkusluft» und «Die Zeit ist reif» vor. «Euch könnten wir gleich ins Musical einbauen», frohlockte Florian Schneider begeistert. Der Musical-Darsteller gab sich nahbar, erklärte mit vollem Körpereinsatz, in welchen Szenen diese beiden Lieder vorkommen. Die Fünftklässler waren für 45 Minuten auf Du und Du mit dem Musical-Star. Die Aufregung war vor allem zu Beginn spürbar. Einige Schülerinnen und Schüler hatten sich für den hohen Besuch extra chic angezogen.

Singen in der Schulhaus-DNA

Dass es überhaupt so weit kam, dafür mussten die Schülerinnen und Schüler aber selber etwas leisten. Im vom Knie- Musical veranstalten Gesangswettbewerb mussten sie ein Stück des Musicals inszenieren und das daraus entstandene Video einschicken. Die beiden Schulklassen mit Lehrer Alexander Zwick und Lehrerin Gudrun Funk liessen sich nicht lumpen und inszenierten eine Show mit Tanz, Rollschuhen und Instrumenten. Der Zufall wollte es, dass neben einer Schulklasse aus der Region Zürich gleich zwei Klassen des Lange Heid Schulhauses die ersten drei Plätze belegten und gewannen, was nicht nur den hohen Besuch, sondern auch einen Gratiseintritt ins Musical im Dezember in Basel zur Folge hat.
Schweizweit nahmen 15 Klassen am Wettbewerb teil. Doch ganz so zufällig, wie es auf den ersten Blick scheine, sei dieser Münchensteiner Doppelerfolg nicht, verrät Schulleiterin Salome Zumbrunn, die stolz und voller Freude das Vorsingen und das Treffen mit Florian Schneider beobachtete. «Singen spielt bei uns im Schulhaus eine grosse Rolle. Einmal im Monat singen alle Klassen zusammen. Und auch sonst wird in den Klassen viel gesungen.» Das Weihnachtssingen ist im Schulhaus längst zur Tradition geworden. Nach dem Vorsingen setzte sich Florian Schneider vor die Kinder auf die Bühne und beantwortete Fragen. Diese gingen vom einfachen Autogrammwunsch über die Frage nach seiner Berühmtheit bis hin zur Frage, ob es denn schwierig sei, künstlich zu weinen.
Schneider nahm sich für die Fragen mehr Zeit, als im Drehbuch eigentlich vorgesehen war. Für ihn gehe es in der Kunst nicht ums Berühmtsein – im Gegenteil. «Das Berühmtsein hat auch negative Seiten, wenn man überall erkannt wird.» Der Oberbaselbieter erzählte, wie er einst selber als Kind von «Räuber Hotzenplotz» begeistert war und danach Schauspieler werden wollte. Für ihn sei wichtig, Kinder schon früh fürs Theater zu begeistern. «Es ist doch toll, die Kinder hier mit so viel Freude auf der Bühne singen zu sehen.»
Die Kinder selber zeigten sich ab dem hohen Besuch begeistert. Auch für sie ist der Münchensteiner Doppelerfolg überhaupt kein Zufall. «Das ‹Lange Heid› ist sowieso das beste Schulhaus», meinten sie unisono mit einem Strahlen im Gesicht.

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